MMM #9 – doppelt hält besser

Von mir heute kurz und knapp auf dem Weg zum Sport wieder mal Wackelbilder in miserabler Qualität sogar zwei selbstgenähte Teile, die ich heute zur Arbeit trug:

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Ich musste kurz schmunzeln, als ich gemerkt habe, dass die Bündchen für den Bolero aus Resten des Jerseys vom T-Shirt entstanden sind. Beide Teile sind jedoch im Abstand mehrerer Monate entstanden. Das T-Shirt im Spätsommer, der Bolero vor ca. 3 Wochen.

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Den weißen Jersey habe ich auf meinem allerersten Stoffmarkt erstanden, noch bevor ich wirklich nähen konnte. Das Bügelbild ist von Peppauf und den Schnitt habe ich von einem alten Shirt abgenommen. Der Sitz ist unten nicht so der Brüller, aber mir hat der Kragen so gut gefallen. Werde da vielleicht noch ein bisschen dran rummodifizieren für Version Nr. 2.

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Der Bolero ist das Armstück der Shelly, nach dem Bolero-Freebook von Filuma. Das ist wirklich sehr zu empfehlen. Ich habe mittlerweile schon drei Stück von den Teilen, ratzfatz genäht. Den glänzenden dunkelblauen Jersey hab ich im Januar in klirrender Kälte am Maibachufer erstanden und ärgere mich jetzt mal wieder, dass ich nur so wenig davon habe. Das wäre auch ein hübsches Kleid geworden.

Am Wochenende war hier wieder Stoffmarkt und ich habe einige hübsche Jerseys nach Hause gebracht, auf die ich schon lange gewartet hatte und auf deren Verarbeitung ich mich besonders freue.

Was die anderen MMM-Mädels zum Frühlingsbeginn so hergestellt haben, seht ihr hier.

Me Made Mittwoch #8 Was lange währt

Und weiter gehts mit der Maritimisierung meiner Garderobe. In einer Hauruckaktion habe ich nun an den vergangenen zwei Abenden, sehr zum Unwillen meines Blogwartes (der auch gerne etwas Aufmerksamkeit abbekommen hätte), meine Übergangsjacke fertig genäht. Bei dem Wetter wurde das aber auch nötig, da meine Winterjacke eigentlich momentan im Schrank bleiben kann und ich darüber hinaus anfangen muss, meinen Vorrat an frühlingshaften Basisshirts aufzustocken.

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Also habe ich meine irrationalen Ängste überwunden und das Jäckchen (mit einer Doppelpremiere: mit Reißverschluss und Innenfutter!!) fertiggenäht.

Dank der tollen Anleitung von Mialuna (danke! Ohne dich wäre ich verloren gewesen!) hab ich es ziemlich problemlos hinbekommen. Die Anleitung habe ich etwas abgewandelt. Ich habe beispielsweise die Teilungsnähte nach innen verlegt und mit Paspeln abgesetzt. Dabei habe ich beim Taschenfutter irgendwie einen Denkfehler gemacht, den ich aber zum Glück ganz gut ausbügeln konnte. Ich verspreche hoch und heilig, demnächst bessere Fotos ohne Morgengrauen-Smartphone-Verwacklung aufzunehmen. Schließlich gibt es ja allmählich wieder natürliches Licht! Zu meiner Verteidigung kann ich nur vorbrinen, dass ich gestern bis Mitternacht genäht habe und heute um 7:00 zur Arbeit gefahren habe, da war mehr leider nicht drin 🙂

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Den Stoff mit einer ganz kleinen Waffelstruktur habe ich als Rest für 3,00 € bei Karstadt ergattert. Ich wusste sofort, dass eine maritime Übergangsjacke daraus werden soll. Weil es aber nur noch 1,3m waren, musste ich eine Weile nach einem passenden Schnitt suchen.
Gefüttert ist die ganze Chose am Rumpf mit Fleece und an den Ärmeln mit Futterstoff- beides aus Berlin mitgebracht. Den Streifenstoff habe ich bei der MaSunje von letztens schon mal verwendet. Das witzige Papierschiffchen-Bügelbild auf der Kapuze gibt es bei PeppAuf.

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Hier ist am Samstag Stoffmarkt und ich bin mit der weltbesten Mama zum Shoppen verabredet. Auch wenn der Füllstand meines Stoffregals sowie meine finanziell stets etwas angespannte Situation es eigentlich nicht zulassen, freue ich mich schon darauf, vielleicht doch das eine oder andere Schnäppchen/Schätzchen mit heim zu tragen.

Schön, wieder dabei zu sein beim MMM, der heute von Melleni im Frühlingskleid moderiert wird.

Leidenschaft

Da ich momentan für ein Blockpraktikum in Nordhessen weile und keinen Zugang zur Nähmaschine habe und mir darüber hinaus zu Hause das Ewigkeitsprojekt mit der gefütterten Übergangsjacke Kopfschmerzen bereitet (ich will sie einfach nur fertig haben damit ich mit den ganzen tollen anderen Sachen anfangen kann, die alle in meinem Kopf sind…), nutze ich heut den Aufruf von Jolijou, von meiner Leidenschaft zu erzählen, die rein gar nichts mit Handarbeiten zu tun hat. Sonst denken bestimmt alle, ich sei irgendwie verschollen… mit etwas Glück gibts aber wieder was auf die Augen beim MMM nächste Woche (wenn ich mich durchgebissen habe mit der blöden Jacke).

Aber heute bewegen wir uns im Bereich des Breiten- und des Kampfsportes. CAPOEIRA. Ich trainiere seit mittlerweile 7 Jahren diese brasilianische Kampfkunst, die von vielen Medien immer noch fälschlicherweise als Tanz oder Kampftanz deklariert wird. Ich sage euch, vom Tanzen kann man (glaube ich) niemals so viel schwitzen (gefühlt mehrere Liter pro Training)!

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Foto: Nora Kerscher

Das Training verbindet verschiedene Kampfkunst/-sportelemente wie Tritte, Würfe und Ausweichbewegungen mit Akrobatik und Musik. Diese gibt in der traditionellen Roda (der Kreis, in dem Capoeira gespielt wird) den Takt an: Langsame Musik: Langsames Spiel mit viel Akrobatik und einem Fokus auf Eleganz und Ausdruck; schnelle Musik: schnelles, kämperisches Speil mit Fokus auf Tritten, Würfen und Ausweichbewegungen. Und ihr habt richtig gehört: Capoeira wird „gespielt“. Dieses Attribut versteht sich als Ausdruck von „Zocken“ oder „den anderen hinters Licht führen“.

Traveler

Was sich toll anhört und beim Zuschauen geübter Capoeiristas atemberaubend ausssieht, ist in der Realität viel Basistraining und unheimlich anstrengend; Kraft- und Ausdauertraining sowie unzähliges und unablässiges Wiederholen aller Bewegungen.

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Foto: Sabine Theis

Wenn ich nach einem anstrengenden Tag auf der Arbeit eigentlich nur noch nach Hause will und mich erschöpft und ausgepowert fühle, genau dann sind die besten Tage fürs Training. 2 Stunden Konzentration nur auf sich selbst und auf das Durchhalten. Danach ist man zwar wirklich reif für die Couch (und für die Dusche!), aber man ist nicht mehr ausgelaugt. Der Kopf fühlt sich frei an und der Körper ist rundum flexibel und gedehnt.

Traveler

Wenn das Berimbau (das traditionelle Instrument der Capoeira) dann zum Spiel ruft, hat man das Gefühl, das eigene Herz schlägt im gleichen Takt.

Ach ja, ich trainiere 2-4 Mal pro Woche für 2 Stunden. Nimmt man aber die Zeit dazu, die das Anschauen von Capoeira-Videos (youtube ist VOLL davon!) und das Erlernen von Instrumenten oder Texten für die Musik in Anspruch nimmt, ist das schon ein zeitraubendes Hobby. Allerdings kann ich mir mein Leben schon lange nicht mehr ohne vorstellen.

Ich bin beim Verband „Grupo Capoeira Brasil“ in Darmstadt und Mainz (wir freuen uns immer über neue Leute).